Bitte beachten Sie, dass das Einrichten der Selektiven Synchronisation auf die von uns in diesem Artikel beschriebene Weise fortgeschrittene Computermanagementkenntnisse verlangt. Wir raten davon ab, mit diesen Einstellungen zu experimentieren, wenn Sie nicht mit dem Verwalten von Anwendungen via Befehlszeilen vertraut sind. Ein fehlerhaftes Einrichten kann zu dauerhaften Datenverlusten führen.
Die Erweiterte Selektive Synchronisation erlaubt es Ihnen, benutzerdefinierte Synchronisationsregeln zu erstellen. Sie können beispielsweise eine Regel einrichten, die bestimmte Dateitypen von der Synchronisation ausschließt, was verhindert, dass diese in die Cloud hochgeladen werden.
Wie Sie das einstellen
Die Optionen für die fortgeschrittene selektive Synchronisation können mittels der Dateien verwaltet werden, die Sie in dem verborgenen .tresorit-Ordner in jedem synchronisierten Tresor finden. Das bedeutet, dass von Ihnen mit dieser Methode vorgenommene Änderungen nicht in der Anwendungsoberfläche angezeigt werden.
Erstellen Sie die Dateien, die den selektiven Synchronisationsvorgang kontrollieren werden: in dem verborgenen .tresorit-Ordner in jedem synchronisierten Tresor.
- Erstellen Sie den ‘Filter’-Ordner in dem verborgenen .tresorit-Ordner in dem synchronisierten Tresor, für den Sie benutzerdefinierte Einstellungen festlegen möchten.
- .tresorit/Filters/roaming.filter erstellen
Bezieht sich auf jeden Nutzer des Tresors. Diese Datei ist synchronisiert. Sie enthält möglicherweise Standardregeln, die auf jedes Mitglied des Tresors angewendet werden sollten. - .tresorit/Filters/local.filter erstellen
Ihre lokale Filterdatei. Bitte beachten Sie, dass durch eine Modifikation dieser fest kodierte (Sicherheits-)Regeln und standardmäßiges Tresorverhalten durch Attribute überschrieben werden können. - Bitte beachten Sie, dass diese in der Standardeinstellung nicht präsent sind: Sie werden den Filterordner und die oben genannten Dateien erstellen müssen. Die Datei- und Ordnernamen müssen exakt dem oben genannten entsprechen. Bitte achten Sie besonders auf die Groß- und Kleinschreibung.
Benutzerdefinierte Synchronisationsregeln erstellen
Filtersyntax
Jede Zeile einer Filterdatei entspricht einer Regel, mit Ausnahme von leeren Zeilen und Kommentaren. Eine Regel folgt diesem Format:
Kommentare beginnen mit # oder // (nur am Zeilenanfang).
Attribute
Durch das Festlegen benutzerdefinierter Attribute können Sie den Synchronisationsalgorithmus des angegebenen relativen Pfads in dem Tresor beeinflussen.
Die verfügbaren Attribute sind:
Sync
- Sync: (Standard) Den Pfad synchronisieren
- Ignore: Die Synchronisation des Pfads ignorieren
- Junk: Ignorieren Sie die Synchronisation des Pfads, so wird dieser möglicherweise, wenn nötig, gelöscht (wenn das übergeordnete Verzeichnis aus der Cloud gelöscht wird)
Date
- Remote — (Standard) Remote-Zeitstempel für heruntergeladene Dateien verwenden
- Local — lokale Zeitstempel für heruntergeladene Dateien verwenden
Threading
- Normal — (Standard) normale Thread-Kategorien für die Synchronisation verwenden
- Priority — verwenden Sie einen Prioritäts-Thread zum Synchronisieren
Priority
- (Standard: 3) Es ist eine vorzeichenlose Ganzzahl, die die Priorität der Synchronisationsaufgaben beeinflusst. Gültige Werte: 1 - 5
Die folgenden Attribute modifizieren den Geltungsbereich der Regel (auf welche Verzeichnisse und Dateien sie angewendet wird)
Pathtype
- File — um den Pfad nur für Dateien anzupassen
- Directory — um den Pfad nur für Verzeichnisse anzupassen. Wenn er einem Verzeichnis angepasst ist, wird er rekursiv auch auf dessen untergeordnete Objekte angewendet.
- Unspecified — (Standard) um allem angepasst zu werden. Wenn er einem Verzeichnis angepasst ist, wird er rekursiv auch auf dessen untergeordnete Objekte angewendet.
CaseSensitive
- False — (Standard) der Pfad in der Regel wird als groß-/kleinschreibungsunabhängig angesehen
- True — der Pfad in der Regel wird als groß-/kleinschreibungsabhängig angesehen (verwenden Sie dies mit Bedacht, da der resultierende Effekt unerwartet sein kann, wenn Sie in einem groß-/kleinschreibungsunabhängigem Dateisystem synchronisieren)
Attributwerte, die mit unterstrichenen und fetten Schriftarten formatiert wurden, können ohne Attributkennzahl verwendet werden.
Beispiel
# is equivalent to
[Junk, File] ...
Standardpfadattribute
Wenn die oben aufgeführten Regeln zusammengefasst werden, können die standardmäßigen Attribute, die auf alle Dateien und Ordner angewendet werden, wie folgt geschrieben werden:
Pfadbeispiele
Die Filterdateien haben eine recht einfache Syntax, um relative Pfadmuster zu definieren.
Die einfachste Option ist, die vollständigen Pfade an der Modifizierung zu beteiligen. Bitte beachten Sie, dass Sie in Pfaden nur Vorwärts-Schrägstriche verwenden können (Rückwärts- Schrägstriche werden durch Vorwärts-Schrägstriche ersetzt).
Diese Regel wird diese spezifische Datei von der Synchronisation ausschließen.
Um noch komplexere Einstellungen zu haben, können Sie grundlegende Regelgenerierungsmuster anwenden. Diese Regel stellen sicher, dass übergeordnete Verzeichnisse für rekursive Synchronisation richtig eingesetzt werden. Zum Beispiel kann Selektive Synchronisation als Verhalten wie folgt geschrieben werden
[Sync] Foo/Bar
Diese beiden werden standardmäßig alle Dateien und Verzeichnisse ignorieren und eine Regel zum Synchronisieren des "Foo"-Verzeichnisses, sowie eine Regel zum Ignorieren all dessen untergeordneter Objekte hinzufügen. Nur das "Bar"-Verzeichnis wird synchronisiert, was in der alleinigen Synchronisation des gewählten (Foo-/Bar-) Verzeichnisses resultieren wird.
Sie können (mehrere) Joker-Zeichen mit grundlegender Regelgenerierung nutzen. "//" wird für jedes Unterpfad passen und "*" passt zu einem einzelnen Pfadelement (alles außer "/") Nutzen Sie diese Methode zum Beispiel für:
- Alle Dateien ignorieren.
[Ignore] //*
- Direkte Synchronisation aller untergeordneten Verzeichnisse von "Verzeichnis" und alle "file.txt" Dateien in denen.
[Sync] Directory/*/file.txt
- Synchronisation aller C Verzeichnisse in den Verzeichnissen, die dem "A*B" Muster im "A" Verzeichnis angepasst ist.
[Sync] A/A*B/C
- Alle Debug-Verzeichnisse im Tresor ignorieren. Dies entsprechen in etwa .gitignore
[Ignore] //Debug
- Alle .config Dateien im Tresor synchronisieren.
[Sync] //*.config
Regelverarbeitung
Regeln werden der Reihe nach verarbeitet. Daher hat eine Regel, die einer anderen folgt, höhere Priorität. Reihenfolge der Regelverarbeitung:
- roaming.filter Datei wird verarbeitet,
- Selektive Synchronisation, Offlines für Mobilgeräte werden im Nachhinein angewendet (WICHTIG: Dies kann vorher festgelegte Regeln überschreiben)
- dann werden fest kodierte Regeln angewendet (meistens für das weitgehende Ignorieren des .tresorit-Verzeichnisses und temporärer Dateien),
- anschließend werden local.filter-Regeln verarbeitet.
Fest kodierte Regeln
Die fest kodierten Regeln entsprechen in etwa folgendem:
# Temporäre Dateien, local.filter und Papierkorbverzeichnis der Synchronisation ignorieren
[Ignore] .tresorit
# roaming.filter synchronisieren (und das .tresorit-/Filterverzeichnis, was notwendig ist)
[Sync] .tresorit/Filters/roaming.filter
# Temporäre Dateien, die gelöscht werden können, wenn der Ordner, der sie enthält, gelöscht wird
[Junk] //desktop.ini
[Junk] //Thumbs.db
[Junk] //.DS_Store
# In der untenstehenden Zeile ist \r ein einzelnes Zeichen
[Junk] //Icon\r
[Junk] //~$*
[Junk] //.~*
[Junk] //._*
[Junk] //.fuse_hidden*
[Junk] //*.tmp
[Junk] //*.onetmp
[Junk] //*.kate-swp
# Mac-spezifische, temporäre Sandbox-Objekte werden ebenfalls von .*\.sb-[0-9a-f]{8}-[0-9a-zA-Z]{6} regex ignoriert
# Andere temporäre Dateien, die nicht gelöscht werden sollen, wenn deren übergeordnetes Verzeichnis gelöscht wird
[Ignore] //.VolumeIcon.icns
[Ignore] //System Volume Information
[Ignore] //$RECYCLE.BIN
[Ignore] //*.lnk
[Ignore] //*.crdownload
[Ignore] //*.part_*
Grundlegende Informationen zum Synchronisationsvorgang
Synchronisationsaufgaben werden rekursiv erstellt, beginnend mit der Wurzel Ihres Tresors, und Verzeichnisse und Dateien werden getrennt verarbeitet. Attribute werden für jede synchronisierte Datei und jeden Verzeichnispfad überprüft. Wir können die Pfadattribute bei beliebiger Tiefe nur dann überprüfen, wenn die übergeordneten Objekte als Ergebnis der Verschlüsselung synchronisiert wurden. Wir wissen beispielsweise nicht, ob eine Foo/Bar/baz.txt-Datei existiert (daher können wir diese nicht synchronisieren), es sei denn, wir synchronisieren sowohl die Foo- als auch die Foo/Bar-Verzeichnisse – Regelgenerierung löst dieses Problem in den meisten Anwendungsfällen.
Eine Datei (oder ein Verzeichnis) wird ignoriert, wenn mindestens ein ‘Ignorieren’ oder ‘Junk’ festgelegt wurde.
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